Der Streckenverlauf an der Mühlgrabenbrücke bei Bahn-km 6,190 MN.

Streckenband Linie Mügeln – Nerchau-Trebsen. Blatt 7.
Unter Zugrundelegung der vom Königl. Zentralbureau für Steuervermessung aufgenommenen Berainungsgrundrisse vervollständigt im Jahre 1909. (Nachbearbeiteter Ausschnitt.)

Das Original und unser Modell

Rund 460 Meter hinter dem Haltepunkt Gröppendorf (in Richtung Mahlis) wurde der Mühlgraben ein zweites Mal über­quert. Hier war eine gut sechs Meter lange Blechträgerbrücke ein­ge­baut.

Von dieser Stelle ist kein Vorbildfoto bekannt, sie lag zu abgelegen und war praktisch nur zu Fuß zu erreichen. Den­noch haben unsere Star­foto­grafen C. und S. keine Mühen gescheut, die Stelle auf unserer Modell­bahn auf­zu­suchen und ein Bild des legendären P1411 zu schießen.

Während S. sich in der sumpfigen Döll­nitz­niederung nasse Füße holte und den Zug seitlich aufnahm…

…bevorzugte C. das künstlerische En-face-Hinterteil-Foto mit Weich­zeichner und sorg­fältig auf das Lok-Nummern­schild gelegtem Fokus.

Mit "Eisenbahn-Archäologen" unterwegs

Im Original hat dichter Wildwuchs alles überwuchert, damit sind die Reste der Mühl­graben­brücke kein geeignetes Ziel für einen Sonntagsspaziergang. Dennoch oder gerade deshalb ist es ein ergie­biges Areal für Eisen­bahn­archäologie.

Genau 40 Jahre nach Einstellung des Ver­kehrs begab sich Manni mit Enkeln auf Spu­ren­suche über die verwitterten Schwellen des einstigen Bahndamms.

Noch stehen die beiden Widerlager der ehe­ma­ligen Mühl­graben­brücke bei Bahn-Kilo­meter 6,190. Auf dem Foto werden sie von je einem Wald­wichtel markiert.

Diese Widerlager sind kaum noch als Fremd­körper zu be­zeichnen, denn in­zwi­schen sind sie fest mit der Land­schaft ver­wachsen, und die Natur nutzt sie für ihre Zwecke weiter.

Genau da, wo er im Strecken­band einge­zeich­net ist, findet sich auch noch der Kilo­meter­stein 6,2 - exakt zehn Meter hinter der Brücke in Richtung Mahlis.

Auch einige Grenzsteine sind noch zu finden und zeigen schweigend die Grenzen des Bahnareals an, nicht ahnend, das schon seit 40 Jahre kein Zug mehr vorbei gekommen ist.

Etwas "Eisen" ist beim Abbau der Eisen­bahn auch übrig­geblie­ben und dokumentiert die zuletzt verwendeten Oberbaumaterialien: Ty­pisch sächsischer Oberbau mit Profil Va auf Krempenplatte.